Leben = Geben

Wer den vorherigen Eintrag “Grau” gelesen hat: I’M BACK! Jetzt ist die Farbe strahlend weiß.

Das war echt ein Hänger am anderen Tag. Aber nicht mit mir. Vielen Dank und lieben Gruß an meinen Bruder, der mir den Kopf wieder zurechtgerückt hat. Und das er Nachts um 01:00 Uhr ans Telefon gegangen ist. Jepp, anstrengen und weiter machen. Das ist was resoniert. Ich bin echt glücklich, denn es geht immer besser nach einem kleinen Tief. Und jedes Mal lerne ich was neues. Gerade gestern habe ich noch ein tolles Video gesehen in dem die Frau sagte: “I lost something, I found something” (Ich verlor etwas, Ich fand etwas). Wunderbar ausgedrückt.

Was habe ich gefunden?

Eine Neuerung gegenüber meinem alten Ich. Alt hätte nicht um Hilfe gefragt. Und selbst wenn Alt nach Hilfe gefragt hätte, hätte er wahrscheinlich nicht seinen Frust und Stolz und was weiß ich was runtergeschluckt und wäre zur Tat geschritten. Neu macht das aber. Und ja: Es ist Quälerei gewesen. Neu hat sich zu einem wichtigen Termin geschleppt. Immer noch etwas erkältet, mit nur 3 Stunden Schlaf und wirklich etwas panisch mit zu vielen Fragen im Kopf. Was ist dann passiert? Neu war pünktlich, hat endlich den Termin absolviert und ist dann sogar noch spontan in die Therme gefahren, was er schon seit ein paar Tagen aufgeschoben hat. Am selben Tag noch die Wohnung aufgeräumt, endlich wieder ein Verwöhnungsprogramm für die Seele.

Fazit: Die Ängste und Gedanken vorher waren die Quälerei. Und sind es eigentlich immer. All die Sachen zu tun war nicht schlimm. Natürlich ist es etwas anstrengend nicht so mega fit durch die Welt zu turnen. Aber der perfekte Moment wäre so schnell nicht dagewesen. Nicht warten, sondern im jetzigen Moment alles dafür tun um diese eine Sache zu erledigen. Und dann die nächste. Und die nächste.

Was habe ich noch gefunden?

Ich muss tun, was ich tun muss.
Was ist jetzt zu tun?

Diese Frage am Ende… Die ist mächtig. Stehe ich einfach nur in der Küche, umgeben von meinen Whiteboards, meinen Notizbüchern, meiner Notiz-App und meinen unendlichen Projekten… Dann habe ich exakt gar keine Ahnung was ich machen soll. Wo soll ich da überhaupt anfangen? Ich denke mich zu sehr rein, schaue Sehnsüchtig auf meine Träume und will sie erleben, fühl mich aber so klein vor der schieren Menge an Arbeit. Überwältigt.

Wenn ich mich frage “Was ist jetzt zu tun? “; Plötzlich kommen mir lauter kleine Aufgaben in den Sinn. Dinge die ich aufgeschoben habe, oder wo ich schon seit Wochen dran denke. Und ich weiß diese Dinge werden mir helfen, dann geht es besser, dann bin ich freier. Beispiele? Eine saubere Küche (gleichzeitig mein Wohnzimmer), gewaschene Wäsche, ein gesundes Essen (kein Fertig-Zeugs). Nur ein paar Beispiele. Oder endlich diesen einen Menschen anrufen.

Unser Verstand ist ein strahlendes, starkes Licht.

Wir sind dafür verantwortlich wohin dieses Licht leuchtet. Wir sind die Lupe, die das Licht bündelt auf einen Punkt. Wir entscheiden wohin wir leuchten und wie stark wir das Licht leuchten lassen.

Wir finden das, wohin wir schauen.

Das ist mir wirklich wichtig zu teilen. Es wird das beleuchtet, auf das wir unseren Blick richten.

Was möchte ich sehen? Leid und Elend? Bitteschön. Du wirst es sehen. Diese Prinzipien sind so unermesslich gut in uns integriert, dass sie einem gar nicht auffallen. Das ist wahres, perfektes Design.

Was möchte ich sehen? Glück und Freude? Möglichkeiten? Bitteschön. Du wirst es sehen. Auf jeden Fall wirst du es sehen. So funktioniert es. Auf einmal entstehen die richtigen Gespräche, man hört die richtigen Inspirierenden Worte. Auf jeden Fall das, was dir in dem Moment weiterhilft oder dir Freude macht.

Spoiler-Alarm: Es geht nicht ohne Arbeit. Nichts geht ohne Arbeit, außer der Absturz. Wie kommt ein Vogel in die Luft? Indem er auf dem Boden sitzt, hoch schaut und sich denkt wie schön es wäre wenn jemand ihn dort hoch tragen würde? Die Antwort ist denke ich klar. Er muss anfangen zu arbeiten. Mit den Flügeln schlagen. Das verbraucht seinen Treibstoff, er wird schneller Hunger bekommen. Aber mit dem Fliegen, passieren doch noch so viele weitere wunderbare Dinge. Es ermöglicht ihm überhaupt erst seine Nahrung zu finden. Einen Partner zu finden. Zu Reisen. Vor Feinden zu fliehen. Oder seinen Nachwuchs zu verteidigen.

Wie ist es bei uns Menschen? Wir bauen uns Werkzeuge die Dinge für uns erledigen. Vielleicht bin ich noch nicht aktuell informiert. Falls es das Werkzeug oder die App gibt, die einem seinen tiefsten Lebenstraum erfüllt, schreibt mir gerne. Ich gehe mal stark davon aus das es so etwas nicht gibt. Um seinen eigenen Traum im Leben zu erfüllen, bedarf es der Schritte die nur du selbst gehen kannst. Kein anderer Mensch ist dazu imstande, selbst wenn er wollte. Niemand kennt dich so gut, wie du dich selbst. Und Niemand kennt mich besser als mein Gott. Nicht mal ich. (Meine Überzeugung). Ich bin erst dabei herauszufinden wer ich bin. Und das wird mein gesamtes Leben so bleiben. Kurzum: Arbeit an uns selbst ist nicht wegzudenken, wenn wir unserem Ziel oder unserem Traum näher kommen wollen.

Leben = Geben

So jetzt schreibe ich endlich etwas zu dem Thema der Überschrift. Dieser Gedanke kam mir tatsächlich in einem wirklich ruhigen Moment den ich mir genommen habe. Ich war sehr entspannt und habe über einiges nachgedacht. Ich weiß nicht mehr über was genau, aber irgendwie kam dieser Gedanke dabei heraus. Wahrscheinlich ging es ums teilen.

Ist es nicht witzig, das wir nur einen Buchstaben ändern müssen um dieses Wort zu ändern? Nur der erste Buchstabe. Mir geht es in diesem Kontext um das Wort Leben im Sinne von: Lebendigkeit, Erfahren, Intensivität, Verbindung, Freude. Nicht die pure Existenz oder das dahinvegetieren. Es geht um Leben und Geben im größeren Sinne.

Ist es nicht interessant das in “dahinvegetieren” das Wort Tier steckt? Fällt mir gerade so auf. Ein Tier existiert und überlebt. Aber es kann nicht im gleichen Sinne “wirklich Leben” wie ein Mensch.

Zurück zum Thema: Wirklich leben, impliziert (setzt voraus), dass wir etwas geben. Beispiele:

  1. Unsere Zeit.
    1. Um uns mit Freunden zu treffen.
    2. Um uns selbst etwas gutes zu tun. Gesundes Essen, etc.
  2. Unser Mitgefühl / Einfühlungsvermögen
    1. Wenn wir jemandem ein Geschenk machen.
    2. Wenn wir jemandem zuhören (Und bewusst den Mund halten. Also wirklich zuhören.)
  3. Unsere Kraft
    1. Um jemanden bei einem Umzug zu helfen.
    2. Um die Dinge zu erledigen, die uns weiterbringen.

Was war nicht dabei?

  1. Eine Serie schauen.
  2. Fast-Food essen.

Warum waren die Dinge nicht dabei? Sie haben alle etwas mit Nehmen zu tun. Und sie sind ziemlich einfach. Es liegt in der Natur des Nehmens, das es einfach ist. Das ist schon toll. Und es richtig etwas zu nehmen. Aber nicht wenn es, dass einzige in unserem Leben ist was wir tun. Es geht um die Balance. Nichts anzunehmen ist auch Quatsch, dann geben wir anderen ja nicht die Möglichkeit uns etwas zu geben und behindern sie damit wirklich zu Leben. Ist das erstrebenswert? Balance ist wie so oft, die Antwort.

Das Nehmen dreht sich ums “Ich”. Es bauchpinselt uns und wir fühlen uns wohl, in dieser warmen Komfort-Zone die uns zärtlich hin- und herwiegt und uns mitteilt das es gerne so bleiben kann. Nur kann das Nehmen eine Sache nicht ersetzen. Die viel größere Freude und Belohnung etwas zu geben.

Das Geben dreht sich nicht ums “Ich”. Schonmal unangenehm. Was habe “Ich” dann davon? Echtes Geben ist Selbstlos. Ich-los. Es geht hier nicht um mich. Nur um den anderen, oder die Sache. Es liegt außerhalb der Komfort-Zone. In einem fremden Land. Möchte ich die (beschwerliche) Reise auf mich nehmen um dieses neue Land zu entdecken? Meine eigene kleine Insel ist doch so schön. Es lohnt sich. Wer weiß, was für wunderbare Überraschungen in diesem Land warten. Geben wird belohnt. Früher oder später. Aber es bleibt nie unbelohnt.

Um zu testen ob die Überschrift wirklich Sinn macht, nutzen wir doch mal das Umkehrungs-Prinzip. Klingt es dann immer noch plausibel?

Geben = Leben

Was denkst du?

Abschluss: Selbstloses Geben bedeutet, von sich aus tätig zu werden. Dazu passt wunderbar dieser Text aus der Bibel:

Behandelt andere so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet. — Lukas 6:31


Über mich.

Eine kleine Sektion von Gefühlen und Gedanken. Auch beim Schreiben von diesem Artikel habe ich mich oft gefragt ob die Kommata richtig gesetzt sind. Wenn ich ehrlich bin: Ich habe keinen blassen Schimmer ob die korrekt sind. Das ist rein nach Gefühl. Und Grammatik Fehler habe ich wahrscheinlich auch noch einige dabei.

Außerdem frage ich mich die ganze Zeit ob es überhaupt jemandem hilft, was ich hier schreibe. Mir kommt es manchmal so banal vor und die Gedanken sind ja nicht alle von mir. Ich habe einfach nur in meinen Worten aufgeschrieben was ich bisher verstanden habe. Es gibt immer jemanden der mehr versteht als man selbst. Und nach wie vor, ist mir etwas mulmig dabei, meine Gedanken zu teilen. Was wenn ich falsch liege, etc., etc.

Wenn ich zu lange darüber nachdenke, bekomme ich Zweifel. Außerdem ist der Text ja noch nicht perfekt. Ich habe noch nicht tief genug studiert und habe keinen Doktortitel in der Hinsicht. Klingt wirklich überzogen wenn ich das so aufschreibe, aber sowas schwirrt in mir rum bevor ich auf “Veröffentlichen” klicke.

Ich möchte aber trotzdem teilen. Weil ich hoffe und glaube, das es etwas bringt. Mich berührt es sehr, andere zu sehen und zu hören, die offen von sich berichten und den Mut haben in der Öffentlichkeit zu reden. Ihre echten Gefühle teilen. Es brennt in mir, vor Aufregung und Freude. Ich muss einfach erzählen. Und ich bin mir unsicher und an manchen Tagen verzweifle ich. Aber heute ist kein Tag davon. Heute teile ich.


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