Drei Worte und eine Idee

Ich zerbreche mir in den letzten Tagen das Hirn, was ich heute schreiben soll.

Vektor — Fokus — Intention

In meinen anderen Artikeln kam ich schon öfter auf das Thema Fokus zu sprechen, deshalb halten wir uns jetzt nicht großartig damit auf.

Fokus. Etwas Gestreutes auf einen einzigen Punkt bündeln, fixieren, fokussieren. Denken wir als Beispiel an eine Lupe, die Sonnenstrahlen auf einen einzigen Punkt fokussiert. Das Gehirn. Die Gedanken, die durcheinander und unkontrolliert sind, werden zu Konzentration. Das Mentale „konzentriert“ sich an einem Punkt. Keine Streuung mehr, also Fokus.

Vektoren. Was ist ein Vektor? In fünf Wörtern: Größe mit Richtung im Raum. In der Mathematik und Physik ist ein Vektor eine Größe mit Richtung und Betrag. Dass ein Vektor eine Richtung anzeigt, wird auch in anderen Wissenschaften meist im übertragenen Sinne gebraucht. Merken wir es uns für jetzt als: Richtungsgeber.

Intention. Absicht, Ziel, Beweggrund einer Handlung. Damit ist es kurz gesagt. Dehnen wir es nochmal aus: Intention ist die bewusste Absicht, etwas zu erreichen. Sie beeinflusst Entscheidungen, Verhalten und langfristig die persönliche Entwicklung.

Lasst uns mal schauen, zu welchen Gedanken es uns führt, wenn wir die drei kombinieren. Ich stieß heute auf diese Textphrase: „vectors of meaning-creation“. Diese Worte haben mich nachhaltig fasziniert. Vor allem der Ausdruck „meaning-creation“. Also mal frei übersetzt: „Richtungsgeber der Bedeutungserschaffung“. Wenn das nicht bombastisch klingt.

Die Idee der „Vectors of meaning-creation“ – oder der „Vektoren der Bedeutungserschaffung“ – ist ein faszinierendes Konzept, wenn man es auf die Sprache überträgt. Es beschreibt die verschiedenen Richtungen, in die Bedeutungen und Assoziationen gelenkt werden können. Bedeutung entsteht nicht nur in einer geraden Linie, sondern wird durch zahlreiche Faktoren und Bewegungen beeinflusst – ähnlich wie ein Vektor, dessen Richtung und Kraft variieren können. Das bedeutet, dass Kultur, Glaube und Erfahrungen wie Richtungsgeber fungieren, die diese Vektoren leiten. So einzigartig und dynamisch!

Was bedeutet das konkret? Jeder Mensch ist einzigartig. Der Geburtsort, das Erlernen der Muttersprache, die Kultur des Umfelds, Glaubensansichten, erlebte Ereignisse… All diese Faktoren führen dazu, dass sich eine Vielzahl von Richtungen und Möglichkeiten entwickeln, die unser Verständnis und unsere Bedeutung prägen. Kein Mensch kann genau die gleiche Erfahrung oder die gleiche Perspektive wie ein anderer haben.

Jimmy aus Texas geboren 2020 hat ganz andere Vektoren als der gute Bob, geboren in Neapel um 1409.

Bedeutung ist nie statisch. Sie ist in ständiger Bewegung, dynamisch. Alles hat vielfachen Sinn, je nachdem wie der Kontext gewoben ist und wie die Vektoren sich mischen. Dabei spielt auch die Intention eine wesentliche Rolle: Unsere bewusste Absicht beeinflusst, welche Bedeutungen wir hervorheben und welche Richtungen wir wählen. Die Intention lenkt den Vektor, gibt ihm Ziel und Richtung, und bestimmt damit, wie und in welche Richtung sich die Bedeutung entfaltet.

Wie hängen die Worte Vektor, Fokus und Intention zusammen?

Vektor, Fokus und Intention arbeiten zusammen, um unsere Aufmerksamkeit und Sinngebung zu lenken. Der Fokus bündelt unsere Gedanken, die Intention gibt uns das Ziel, und der Vektor stellt die Richtung dar, in die sich unsere Absicht und Konzentration bewegen. Zusammen ermöglichen sie uns, gezielt Bedeutung zu erschaffen, indem sie unser Denken in eine bewusste und zielgerichtete Richtung lenken.

Wir haben uns drei verschiedene Worte oder Prinzipien angesehen. Diese drei reichen aus, um die Komplexität nahezu ins Unendliche zu steigern. Das Thema ist noch lange nicht erschöpft, und die Kombinationen sind nicht einmal angekratzt. Ich finde es faszinierend, was durch solche simpel klingenden und doch mächtigen Konzepte möglich wird.

Chaos, die andere Ordnung

Das klingt, als ob jemand eine Entschuldigung dafür sucht, nicht aufräumen zu müssen. Ich las folgende Formulierung dich mich gebannt hat:

Chaos ist Organisation in komplexer Form.

Ich musste darüber nachdenken, und es erscheint mir irgendwie logisch. Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive oder eher der Entfernung. Ein Ameisenhaufen und das Leben darin wirkt wie ein Chaos, aber ist eigentlich hochgradig organisiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Menschengewimmel in einer Großstadt, wenn man es von weit oben betrachtet. Was auf den ersten Blick wie zufällige Bewegungen aussieht, ist in Wirklichkeit ein Netzwerk von individuellen Zielen und Absichten, das eine gewisse Ordnung schafft. Auch die Bäume im Wald scheinen auf den ersten Blick willkürlich zu stehen, aber bei näherer Betrachtung erkennt man, dass sie in einem komplexen ökologischen Gleichgewicht stehen. Es ist wie bei einem Bienenstock: Was chaotisch wirkt, ist in Wahrheit eine geniale Organisation, die auf spezifischen Bedingungen und Prinzipien basiert. Diese Ordnung im vermeintlichen Chaos zeigt, dass hinter vielen komplexen Strukturen eine höhere Logik und Organisation steckt.

Mir kam dadurch die Überlegung in den Sinn: Wenn etwas auf mich chaotisch wirkt, erkenne ich in diesem Moment einfach nicht die höhere Ebene? Da dieser Gedanke sehr frisch ist, habe ich noch das Gefühl das es Chaos im allgemeinen Sinne wirklich gibt. Aber wer weiß was zu finden ist, wenn man sich den Fokus und die Intention setzt, diese Organisation zu entdecken? Man findet was man sucht. Das ist meiner Überzeugung nach Fakt. Der Zeitrahmen ist nicht zu bestimmen, aber je stärker der Fokus, desto eher die Erkenntnis.

Was für eine Frage hast du im Sinn? Vielleicht hast du sie noch nicht ausgesprochen, aber sie kommt immer wieder. Welche interessante Adresse hinter dem Tellerrand peilst du an?


Eine neue Kategorie ist da!

Sie heißt „Synapsensack“ und dort findet ihr jeden Monat drei verschiedene Dinge, die mir interessant vorkamen oder mir das Leben erleichtert haben. Oder einfach Dinge die ich gefunden habe. Das passiert mir nämlich des öfteren.

PS: Diesen Artikel habe ich pünktlich vollendet. Aber ich hatte echt eine Schreibblockade. Und ich wollte den schon ein paar Tage vorher anfangen. Mich hielt irgendwie der Gedanke zurück: „Naja, Veröffentlichugnstermin ist ja erst in zwei Tagen…“ Tja. Leider Blödsinn. Ich bin nicht ganz zufrieden mit meinem Geschreibsel. Mit mehr Zeit wäre es wahrscheinlich prägnanter und Umfangsreicher geworden.

Das ist mir aufgefallen: Ich habe trotz der Blockade angefangen ein paar Worte zu schreiben und dann entwickelte sich auch das Thema und ich konnte die Blockade auflösen.

Ich lerne, dass ich für den nächsten Artikel jederzeit anfangen darf zu schreiben und nicht erst bis kurz vor die Veröffentlichung warten muss.


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