Schlombrunianische Gartenschnepfe

Guten Tag. Dies ist eine Warnung. Folgende Texte haben das Potential inhaliert, die Fantasie des Lesers in die äußersten Wipfel der Fantasie zu drängen. Vorbei der Ratio, hinein ins schelmische Klamauk. Möge der Leser Frieden finden in den weiten Welten der wundersamen Geschöpfe.
Alternativ fortschrittliche Grammatik? Check. Null Überarbeitung und unfertiges Ende? Check. Diese Textwüste bietet wirklich alles was das avantgardistische Leser-Herz begehrt!


Prolog

Angenehme 25 Grad erwärmen den Boden. Die großen Elfenbeinfarbenen Steinfliesen auf dem großen Vorplatz des Regierungsgebäudes, verleihen der Umgebung etwas Reinliches. Ohne steril zu wirken, umgibt den Platz eine menschliche Wärme.

Murmelnde Feigenblätter dämpfen den Wind, ja beruhigen ihre Umwelt. Das helle Zart-Grün zeichnet die Szenerie in einen sanften Kontrast der Wonne.

Ein Gespann nach dem anderen fährt vor. Stolze Rosse, Vollkommen Reinrassig, traben in trainiertem Schritt über die breite Prachtstraße des Architektonischen Meisterwerks.
Majestetisches Schnauben ist aus ihren Nüstern zu vernehmen.

Herausgeputzte Bedienstete mit straffen Uniformen wandeln in der Nähe der großen Treppe umher. (((öffnen den Gästen die Türen.))) Gekleidet in Turmalin-Farbene Schärpen, von feinster Schneiderischer Machart. Die feinen beige und Dunkel-Karmesin farbenen Akzente auf höher der linken Brusttasche, fallen dem interessierten Beobachter sofort ins Auge. Schwer zu übersehen ist der Farbkontrast allerdings nicht, angesichts von so viel dunklem Stoff ((drumherum.))

Herr Muhmbasartz Hugelmupf setzt seinen polierten Lederschuh auf den Boden.
Die majestätische Treppe füllt sein Blickfeld aus. So hoch wie ein Haus selbst und fast so weit wie zwei Blauwale hintereinander. Säulen, die der Form des eindrucksvollen Beaucarnea recurvata ähneln, tragen die massive Konstruktion der Bedachung.

Obgleich seiner Pompösität, gleicht sich das Bionische Kunstwerk seiner Umwelt an, und gibt seine bescheidene Präsenz preis.

Herr Hugelmupf atmet die aromatische Luft tief ein. Derart eindrucksvolle Gebäude waren für ihn eher die Ausnahme, wähnte er sich doch lieber in seinem Ohrensessel, tief in Lektüre vergraben. Oder unter freiem Himmel, der Schöpfung, seiner Forschung am nächsten.

Er besteigt die Treppe, in Gedanken verloren.

Verzückt schwelgt er in seiner Erinnerung. Gerade erst gestern, als er den köstlichen Humbug seines Lieblings-Ramsch-Autors genoss, schoss ihm ein Geistesblitz durch die Gehirnwindungen. ‚Bloß gut, dass ich niemanden von meiner Idee erzählt habe‘, denkt er sich.

Das nächste Gespann fährt ein.
Mit einem satten metallischen Klackern kommen die Hufe an den kräftigen Beinen zum stehen.

Der Dienstälteste Bedienstete nimmt würdevoll neben der Kutsche seine Stellung ein. 1, 2, 3. Nach dieser erhabenen Kunstpause öffnet er die Tür des Landauers.

Ein Abenteurer steigt aus der Karosse. Mit einer schwungvollen, aber eleganten Geste, lässt er die Wagentür zurück in ihre Verankerung schnellen. Ein maßgeschneiderte Anzug schmiegt sich um seine Erscheinung und ist dem Aussehen einer Entdecker-Kluft nachempfunden.
Leichte Beige und Khaki Töne akzentuieren seine Erscheinung. [[Abdel Lampenschein|Herr Lampenschein]] schaut sich forschend um und schreitet mit bestimmten Schritten die hohe Treppe hinauf.
Fast ebenso sensationell wie die Tiere, die er beobachtet, ist auch seine Erscheinung in der Öffentlichkeit. Auftritte dieser Art entprechen beinahe der periodizität eines Millenniums, teilt er doch mit dem Kollegen Hugelmupf die Eigenschaft sich am liebsten in der am wenigsten entfernten Nähe seines Forschungsobjektes aufzuhalten.

Massiv, ächzend schwingen die mächtigen Flügel des vier Meter hohen, hölzernen Portals auf.
Feine Staubpartikel wirbeln in Bodennähe davon und veranlassen das Licht eine diffuse Atmosphäre zu schaffen.

Warmes Sonnenlicht strömt durch die eingelassenen Öffnungen unterhalb der majestetischen Dachkuppeln.
Trotz der raffinierten, in Stein gehauenen Verzierungen, den unermesslichen Säulen und gewölbten Decken, ist es kaum kaum möglich die große Leere, die in den Reihen der Bänke vorherscht, zu ignorieren.

Die Einladungsliste für dieses Gipfeltreffen war beinahe so lang wie die Entfernung der Gäste selbst. Eine Distanz quer über den Globus, hätte dieser Liste keine Konkurrenz gemacht.
Etliche Absagen in letzter Minute brachten die kubanischen Vermittlungs-Leitungen zum Schmelzen und ließ die wahrhaftige Menge an Teilnehmern erheblich reduziert zurück.

Präsident des Artenschutzes, Monolais Iguhmasoiki, besteigt ehrwürdig die Kanzel. Ein erhobenes Emporium an der Kopfseite des Basilik anmutenden Gewölbes, drückt mit seiner in warmen und hellen Sandstein gemeißelten Unanfechtbarkeit, eine väterliche Autorität aus. Von hier aus verschafft sich Hochschutzwürden Iguhmasoiki einen Überblick.

Außer seiner selbst findet er noch drei weitere Kollegen in dem großen Saal. Herr Hugelmupf, Herr Lampenschein und… Frau [[Samenthole Ekuhm]].

„Meine Damen und Herren“, erschallt das Wort von Präsident Iguhmasoiki. „Ich freue mich über ihr überschaubares Erscheinen.“

((Die Lichstrahlen die hinter dem Präsidenten in den Raum quellen werfen lange Schatten und hauchen dem Moment Leben ein.))

Herr Lampenschein räuspert sich.
Die Sitzung beginnt. Wie üblich verliest der Präsident eine Liste der Arten, die bedroht sind und die geschützt werden müssen.
Es gibt das übliche hin- und her Gewoge verschiedener Meinungen ohne klare Aussage.

Mit einem pflichtbewussten Nicken der Protokoll-Schreiber wird alles notiert damit man später nachweisen kann, dass zumindest über die Themen gesprochen wurde, auch wenn dabei keine Entscheidung zustande kam.
„Lila Heringsmuräne, Schlick-Wurm, Schlom…“, der Präsident hält in seiner Aufzählung inne. Das Wort scheint ihm nicht über die Lippen gehen zu wollen.

„Schlom.. Schlombru.. Schlombrunianische Gartenschnepfe?“, er schaut von seiner Schriftrolle auf. „Was ist das nun wieder?“

Herr Hugelmupf, sichtlich bewegt, rutscht auf seinem Stuhl hin und her. Er bebt förmlich vor Freude, gleich über seine Lieblingskreatur sprechen zu können. Die Auszeichnungen an seiner Jacke machen sich mit seichtem, metallischen klimpern bemerkbar.
Gerade als er sich auditiv bemerkbar machen möchte, kommt ihm Frau Ekuhm zuvor. „HIER!“, schallt es plötzlich laut von ihrem Tisch aus her. Sie hält einen Schreibblock triumphierend hoch über ihren kopf, der sich nur noch mit Mühe zusammenhält. Ein paar Blätter lösen sich, durch ihr aufgeregtes gestikulieren und gleiten raschelnd zu Boden. Herr Hugelmupf, der jegliches Fehlverhalten gegenüber dem geschriebenen Wort zutiefst verabscheut, springt schnell auf um wenigstens ein paar der Seiten einzufangen. Entrüstet wendet er sich Frau Ekuhm zu, doch die ist schon lange an seinem Sitzplatz vorbei und vom Emporium nur noch ein paar Meter entfernt. Mit keckem und zielstrebigen Schritt überbrückt sie den Letzten Meter.
In einer Position die man im Yoga ‚eingewiesener Kranich‘ oder so ähnlich nennen würde, verharrt Herr Hugelmupf verdutzt, einige Blätter in seiner Hand haltend.
Obgleich ihrer schnellen Handlung, steht sie nun vor einem Problem. Das Problem ist aus Sandstein und ziemlich hoch. Trotz ihres zierlichen Wuchses gibt Samenthole nicht kleinbei und hüpft und springt wild am Emporium empor. Weitere Blätter lösen sich aus ihrem Block und suchen sich, verzückt über ihre Freiheit, einen angenehmen Platz auf den Fliesen des Regierungsgebäudes.

Herr Lampenschein betrachtet die Situation verschmitzt. Von seiner Position, von ihm aus gesehen links von Herr Iguhmasoiki, bietet sich ihm ein prall gefülltes Panorama an köstlichen Anblicken. Die kleine Frau Ekuhm, die wild hüpfend probiert, ihr papierreiches Manuskript an Herrn Iguhmasoiki zu übergeben, Herr Hugelmupf der sich erst jetzt langsam aus seiner Beamtengymnastiks-Pose löst.
Unwillkürlich ziehen sich Abdels Mundwinkel nach oben um ein amüsiertes Grinsen zu beschreiben.
„Geben Sie schon her“. Herr Iguhmasoiki schnappt ruppig nach dem Manuskript als Samenthole erneut hoch springt und damit wedelt.
„So. Jetzt setzen Sie sich bitte und machen nicht so ein Theater.“, murmelt er etwas missmutig aufgrund des plötzlichen Trubels.
Abdels Blick folgt Samenthole während sie sich wieder auf ihren Platz begibt und sich die verwuschelten Blonden Haare aus dem Gesicht pustet, die ihr jetzt kreuz und quer von Kopf abstehen. Ihr Hemd, nun zerknittert, hängt auf der einen Seite aus der Hose. Schweiß steht ihr auf der Stirn.
Hugelmupf, der inzwischen auf seinen Hosenboden zurückgefunden hat, schaut noch recht verständnislos. Solchem physischem Elan hat er noch nie auf einer Versammlung dieser Art beigewohnt.
Als Abdels Blick wieder den Weg zum Präsidenten findet, ist dieser schon tief in der Lektüre vergraben.
„Ähm.. Entschuldigung?“ Herr Lampenschein reckt seinen Hals. Monolais Iguhmasoiki schaut nach einer kurzen Zeitverzögerung von dem Manuskript auf. „Sie wünschen?“
„Ich frage mich ob diese Lektüre von Interesse für uns alle ist, wenn diese anscheinend so ein Verhalten entschuldigt.“ Lampenscheins und Hugelmupfs erniedrigende Blicke schwappen durch den Äther zu Samentholes Schreibtisch. Man kann förmlich sehen wie sie ein paar Zentimeter schrumpft.

„Nun seien Sie mal nicht so unangenehm“, sagt Herr Iguhmasoiki. „Dann lese ich halt vor, was ich hier in der Hand halte.“ Er rümpft seine Nase und schiebt sich eine dicke Brille aufs Gesicht. „Mir sieht es zunehmend nach einer Art Reportage aus. Gehe ich richtig in der Annahme Frau Ekuhm?“, sein altweiser Blick über den Brillenrand findet die kleine Frau Ekuhm, die unter seiner Beachtung wieder sichtlich aufblüht. „Ja ganz genau. Sie sind aber schlau!“

„Dies scheint mir eine Art Reportage zu sein“, sagt Iguhmasoiki langsam. „Passenderweise über das Subjekt meiner Frage, weshalb ich das Verhalten in diesem Fall entschuldigen möchte.“ Samenthole wirft einen kurzen triumphierenden Blick in Richtung Lampenschein. Doch seine durchdringende Fixierung ließ das Triumphat zerhackstückt am Boden zurück.

Durchschallend klingt Iguhmasoikis Stimme durch die Halle. (Nachfolgend ein Auszug für Sie werter Leser.)

Reportage

Tief in den Wäldern, am Rande der ibisischen Küste, lebt ein Geschöpf von seltener Widersprüchlichkeit. Die Schlombrunianische Gartenschnepfe.

Das Wasser schwappt gemächlich gegen die Luftwurzeln der dichten Mangrovenwälder. Ein gelber, fedriger, Blitz sticht durch das dichte Blattwerk. Es ist nicht der Schein der abendlichen goldenen Sonne. Anmut und Schnelligkeit sind die Vorzüge dieser Art die sich uns als nachvollziehbar präsentieren.
Leise wiegt sich der Stamm Rhizophora mit der sanften Brise. Oben, nur von einzelnen Blättern verdeckt, ein kleines rundes Nest. Ein unaufmerksamer Beobachter würde es für eine Frucht des Baumes halten oder für eines der diversen Schmarotzerpflanzen.
Schaut man jedoch näher hin, werden Details erkenntlich, die einen Wurzeln schlagen lassen. Wie festgewachsen schaut man sich die dekorierte Behausung diese kleinen Vogels an.
Die Schlombrunianische Gartenschnepfe ist wie kein zweiter Vogel. Die bevorzugte Nest-Temperatur dieser Art, sollte um die 19,5 °C betragen. Dies wird jedoch erst realisierbar, sofern eine geplante Wärmedämmung vorliegt.
Dieser Vogel ist sich durchaus bewusst wie er mithilfe von Geäst und Gezweig ein Zuhause von exorbitanter Einmaligkeit erschaffen kann.
Mithilfe ihres tiefen Verständnisses von Thermodynamischer Wirkungskraft, stellt sie somit sicher, das ihr Tee nicht auskühlt und nach der exakten Zeit von sechseinhalb Minuten genossen werden kann.

Wie zu beobachten ist, kann man das als eine der festen Freuden der Gartenschnepfe bezeichnen. In der Zeit, in welcher Tee noch zieht, muss der Muttervogel den Nachwuchs füttern. Dank spezialisierter Vogelrituale ist dieser Vorgang stark optimiert, schnell und nur einmal am Tag nötig. Danach wird der Tee genossen. So gibt die Schlombrunianische Gartenschnepfe jedem ein Zeugnis ihrer Lebenskunst.

Der Vatervogel ist indessen auf Suche nach dem neusten Klatsch. Jeden Morgen zieht er aus, überlässt die Erziehung dem Weibchen und sucht sich einen Ausgangspunkt für sein ganz persönliches Lied.
Hohe Plätze sind den Männchen am liebsten, mit Ästen, die vorzugsweise in Wellen dorischer F-Moll Frequenzen schwingen. Dort hängt sich das Männchen dann kopfüber an den Ast und lässt sein Lied ertönen.
Erst in jüngster Vergangenheit war es Wissenschaftlern möglich, Rückschlüsse auf dieses außergewöhnliche Verhalten zu schließen.

Es wird vermutet das die Schlombrunianische Gartenschnepfe die Reichweite ihres Gesanges beträchtlich erweitert durch ihre Taktik kopfüber vom Aste zu hängen.
Die Schallwellen, die nun kopfüber sind, invertiert in ihrer Pracht, können nun vom Wind nicht erkannt werden und somit das doppelte an Distanz zurücklegen. So können sie weiter reisen und tiefer in neue Terretorien vordringen.
Eine ungewöhnliche Arbeitsweise, jedoch hocheffizient.

Der Gesang ist syntaktisch kompliziert doch für Mitglieder der gleichen Gattung mit leichtigkeit entschlüsselbar. Es ist eine Aneinanderreihung kleinster Geschichten. Aus dem Alltäglichen, über den Nachbar, die neue Teetasse vom letzten Winterurlaub. Klatsch und Tratsch so lang die Schallwellen reichen.

Diesem Austausch an Neuigkeiten schließen sich auch die anderen Vatervögel an, alle in der Hoffnung etwas neues aufzuschnappen um Ihre Gattin zu belustigen. Oder ins erstaunen zu versetzen. Je abstruser die neuen Geschichten sind, desto besser.
Es gibt regelrechte Poeten innerhalb dieser Gattung. Ein Indiz dafür ist oft die Stimmung in der Ehe, denn die Vatervögel merken sehr schnell ob sie gefallen haben, da die Qualität ihrer Geschichte direkt mit der Menge an Zuneigung ihres Weibchens korreliert.

Das Verlangen des Schlombrunianischen Weibchens ist es Mentale Stimulation zu erfahren. Wird diese vom dem jeweiligen Männchen nicht geliefert geht es hitzig und debattierend im Nest dieser flauschigen Vögel zu. Was von unwissende Wanderer für ein schönes Konzert gehalten wird ist oft der Hausstreit eines Vogelpaares mit mangelndem Stoff an interessanten Geschichten.

Dieser Umstand wurde schon dem einen oder anderen Vogel zum Verhängnis, da er sich zwar eine hübsche Braut gesucht hatte, diese jedoch völlig unrealistische Erwartungen an ihn hatte.

Nach dem Morgenritual, steht die Gedankenstunde an. Dieser Abschnitt im Tagesgeschäft der Schlombrunianischen Gartenschnepfen, wurde so benannt, da in dieser Zeit wirklich nichts passiert. Die Vögel stehen einfach Gedankenverloren herum, egal bei welcher Tätigkeit sie vorher waren.

Weitere Verhandlungen

“Man kann es als eine Art Starre bezeichnen.”, sagt uns der weltbekannte Ornitologe Abdel Lampenschein. “Diese Vogelart besitzt nur eine begrenzte Gehirnkapazität. Nach dem intellektuell beanspruchendem Informationsaustausch am Morgen, muss sich das Gehirn dieser Art regenerieren.”, pflichtet der Kollege Muhmbasartz Hugelmupf bei.

Herr Lampenschein unterstützt mit einem engagierten Nicken die Aussage seines Fachgenossen. Dieser Tatumstand stellt auch ihn vor ein Rätsel. Herr Muhmbasartz Hugelmupf, welcher unter anderem auch das Feld der Ostseeologie am Institut für fortgeschrittene Watt Bewegungen unterrichtet, merkt folgendes an: “Ich denke es gibt da einen starkes Kontinuum zwischen des zerebralen Vermögens dieser Geschöpfe und der Expansion in neue Gefilde. Wir bemerkten einen Zusammenhang in der Kühnheit der Geschichten der Männlichen Vögel und des Milieus.”

Abdel meldet sich zu Wort: “’Gedankenstunde’ ist auch mehr als relativer Begriff zu verstehen, da sich die genaue Zeitspanne ändern kann.”

Samehntohle-Ekuhm schaut konzentriert in ihre Notizen bevor sie die wartende Stille bemerkt. “Oh, Entschuldigung! Da hab ich glatt vergessen zu antworten! Ups!”

Der tadelnde Blick des Experten Lampenschein trifft erneut das kleine Energiebündel.

“Gedankenstunde also… Ist das nicht gefährlich für die Vögel? Was passiert wenn jemand sie einfach in die Tasche steckt und mitnimmt, solange sie sich nicht bewegen?”, fragt Samehntohle-Ekuhm. Ein Hauch von Sorge verändert ihr Gesicht.

“Ich möchte nicht auf die Frage von Frau Ekuhm eingehen. Viel lieber möchte ich auf ein weiteres Phänomen dieser Spezies eingehen. Herr Lampenschein erinnern Sie sich noch an die Veröffentlichung, die ich im Juni geschrieben habe?“

Es knackt in den Lautsprechern. Das Tischmikrofon überträgt das Rascheln von Papier.

“Natürlich erinnere ich mich. So absurde Theorien kann man schlecht wieder vergessen. Herr Hugelmupf hier, ist der Ansicht, die Beobachtung gemacht zu haben, dass die Schlomburianischen Gartenschnepfen vor allem Tee der Punsch-Farbenen-Schlamingo-Blüte bevorzugen. Pah!”

Samenthole Ekuhm setzt sich interessiert auf.
”Es ist absurd, weil dieser Vogel überhaupt Tee trinkt, oder?”
Stolz auf ihre schlaue Frage lehnt sie sich wieder zurück.

„I wo. Von wegen. Da denken sie komplett am Thema vorbei. Komisch daran ist doch, dass es ausgerechnet diese Blüte sein soll. Warum nicht die Blau-Löbliche-Pfifferlings-Schnute? Oder der Gram-Sülzige-Knorpel-Stiehl? Diese Pflanzen wachsen in der unmittelbaren Umgebung der Brutkolonien und sind zudem äußerst nahrhaft!“

„Herr Kollege. Ich habe mit meinem Team äußerst umfangreiche Analysen durchgeführt. Wir haben mit winzigen Pipetten, Nano-Liter aus den Tee Tassen der Vögel extrahiert. Wir haben viele verschiedene Proben gesammelt. Zum einen um die Vögel nicht ihrer Getränke zu berauben, zum anderen um eine anständige akademische Menge an Test Materialien zur Hand zu haben. Und das möchte ich hier jetzt nochmal betonen; In jeder Probe waren die Inhaltsstoffe eindeutig der Punsch-Farbenen-Schlamingo-Blüte zuzuordnen.“ Antwortet Herr Hugelmupf in seiner betont ruhigen Art.


Eine unangenehme Stille tritt an die Stelle der Stimmen. Jede Seite überlegt sich genau was sie als nächstes sagen soll. Samenthole kaut auf ihrem Stift herum und blickt nervös zwischen den beiden Wissentschaftlern hin und her. Einer der Aspekte welchen sie eher weniger an ihrem Beruf als Reportage Journalistin schätzt.
Diese gegensätzlichen Meinungen.
Unversehens, den Stift aus dem Mund nehmend, durchbricht sie die Stille.
„Was mich interessiert ist, wie kommt dieser Vogel eigentlich zu seinem Namen?“
Leise hofft sie darauf der Gesprächsrichtung eine neue Richtung aufzuzeigen.

Die Protokollschreiber tippen fleißig auf ihre schweren tasten. Die grünen Buchstaben flitzen über den Phosphor Bildschirm, ein Relikt der vergebenen Digitalisierung in Semitonga. Ein Lichtstrahl fällt, durch das hohe Deckenfenster in einer der Kuppeln, genau auf das Gesicht von her Iguhmasoiki. Er niest.


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