Die Überschrift entstammt einer Notiz die ich einmal aufgeschrieben habe. Woher dieser Spruch kommt, weiß ich nicht mehr (wahrscheinlich ein inspirierendes YouTube Video). An seiner Wahrheit besteht allerdings kein Zweifel.
Ich habe mal einen spaßigen Reddit-Kommentar von einem Menschen gelesen, welcher sich den Scherz erlaubt hat, in jedem Meeting, welches er auf der Arbeit hatte, einfach folgenden Satz in die Diskussion zu werfen: “Es ist halt wichtig die Balance zu finden.” Amüsiert schrieb er, wie er dafür immer bedächtiges Kopfnicken und zustimmendes Gemurmel, oder sogar aufgeregte Zustimmung erhielt. Dieser Satz passt also überall, ist die Kernaussage.
Aber warum gefällt jedem dieser Satz so gut? Ich denke jeder würde dieser Aussage zustimmen. Die Sehnsucht ist da und doch handeln wir so selten danach. Wir handeln selten danach. Da hätten wir schon einmal ein Ungleichgewicht.
Meine Theorie: Die tiefen Weisheiten verstecken sich oft in den bekanntesten und einfachsten Aussagen. Beispiele:
- Ohne Fleiß kein Preis
- In der Ruhe liegt die Kraft
- Gut Ding will Weile haben
- Aller guten Dinge sind drei
- Morgenstund hat Gold im Mund
- Der frühe Vogel fängt den Wurm
- Es ist wichtig die Balance zu wahren
- Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
- Die beste Zeit für einen Neuanfang ist jetzt
Während ich das hier schreibe, sitze ich auf dem Balkon. Ein goldener Sonnenschein lässt die grüne Wiese auf dem Hügel gegenüber strahlen. Die Brise verwöhnt mich mit ihrer Frische und Leichtigkeit. Die Pflanzen auf meinem Tisch leisten mir stärkende Gesellschaft. Und ich merke wie es mir schwerfällt, jetzt in diesem Moment die Balance zu wahren. Zwischen dem, was ich schreiben möchte und den unendlichen vielen Gedanken die mir währenddessen durch den Kopf jagen.
Dann schreibe ich halt ein paar Beispiele, die dem Leser vielleicht selber helfen, auf die richtige Fährte zu kommen. Ich muss unter anderem an ein Auto denken. Erster Gang, Gas voll auf Anschlag, Kupplung voll durchgedrückt. So wirken auch manche Menschen auf mich. Sie sind extrem laut und kommen nicht vom Fleck.
Das Teilen von Gedanken und Gefühlen. Maximum ist nicht Optimum. Da hätten wir noch einen Spruch der eine tiefe Weisheit hält: “Weniger ist mehr”. Es ist so schön wenn wir jemanden haben, der uns gerne zuhört und dem wir viel erzählen können. Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich habe es persönlich noch nicht erlebt, dass ich alle meine Gedanken und Gefühle in einem Stück teilen konnte. Die Symbole die wir Menschen nutzen um uns mitzuteilen, können nicht die ganze Bandbreite und Vielfalt vom dem ausdrücken, was wir erleben und fühlen. Dazu ein Schrifttext der sich bewahrheitet.
“Jedes Herz kennt seinen eigenen Schmerz und seine Freude kann keiner mit ihm teilen.”
Sprüche 14:10
Aber es geht nicht nur darum, das es uns nicht möglich ist alles zu teilen, es ist auch nicht immer nützlich. Es gibt wahrscheinlich Millionen Gründe warum, aber mir fallen folgende ein:
- Wir sind in einer komplett anderen Stimmung als unser Gegenüber und können deshalb nicht so mit dem gesagten mitgehen, wie wir vllt. gerne würden.
- Wir haben nicht das nötige Hintergrundwissen um die Person, um alles nachzuvollziehen.
- Manchmal will man gar nicht alles wissen.
Geht es anderen auch so, das die manchmal wirklich großen Denkumstöße, nur durch eine Bemerkung oder einen Satz kamen? Unerwartet und aus dem Nichts? Ein Wort welches einem in diesem Augenblick die Welt erschließt? Oder sogar ein Unterton, der denselben Worten eine neue Kulisse verleiht und einen erkennen lässt?
Weniger ist mehr. Maximum ist nicht Optimum.
PS: Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen:
Optimum ist Maximum
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